• Details
  • Galerie
  • Mehr

Mit Licht geschossen | 40. Bildpräsentation

Historische Originalaufnahmen, eingefangen in Chemnitz, an der West- und Ostfront, großformatig plakatiert.

Eine Fotografie – einen Monat lang – an unterschiedlichen öffentlichen Plätzen von Chemnitz, über die gesamte historische Spiegelungsdauer 2014-2018.

 

„Panzerschlacht“

Der Fotograf, der diese erschütternde Aufnahme als Teil einer Dokumentationsserie machte, begleitete eine Gruppe deutscher Offiziere, die nach der Schlacht von Cambrai im November/Dezember 1917 abgeschossene oder von der Mannschaft aufgegebene, aber noch intakte britische Tanks der Typenreihe Mk IV begutachteten.

In der Schlacht von Cambrai wollte die britische Heeresleitung mit einem massiven Durchbruch durch die deutschen Linien den Stellungskrieg wieder in einen Bewegungskrieg umwandeln und setzte dafür am 20. November insgesamt 476 Tanks im „Gefecht der verbundenen Waffen“, also zusammen mit Infanterie, Artillerie und Luftwaffe ein, ohne allerdings den gewünschten Erfolg zu erzielen. Trotz gelegentlicher Geländegewinne erlangten die britischen Truppen keinen strategischen Vorteil: Obwohl das deutsche Heer, um die revolutionsbedingte Schwächung der Front in Russland auszunutzen, erheblich Truppen von der Westfront abgezogen hatte, musste England konstatieren, dass von einer militärischen Schwächung des Kaiserreiches keinerlei Rede sein konnte: Allein von den eingesetzten Tanks, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihre anfängliche moralische Wirkung eingebüßt hatten, wurden 250 von den deutschen Truppen abgeschossen und erbeutet. Da das deutsche Heer über keine eigenen Panzerkräfte verfügte (erst ab Anfang 1917 wurde der Sturmpanzerwagen A7V als einziger deutscher Kampfpanzer eingesetzt, und auch das nur in insgesamt lediglich zwanzig Exemplaren!), waren Beutewaffen von besonderem Interesse.

Dieses Interesse erklärt den Inhalt der Bildserie. Die Tanks wurden durch Fachkräfte des kaiserlichen Heeres begutachtet, um für den Einsatz bei den eigenen Truppen nutzbar gemacht zu werden. Daher analysierte man nicht nur die Technik der Beutepanzer genauestens. Hier im Bild wurde bewusst die Waffenwirkung auf einen Tank Mk IV festgehalten: Nach einem Geschütztreffen im vorderen Teil des Panzers war die Mannschaft offenbar nicht mehr zum „Ausbooten“ in der Lage und verbrannte. Beim Panzer handelt sich um die „männliche“ („male“) Variante des Mark IV, der im Gegensatz zur „weiblichen“ („female“) nicht mit Maschinengewehren in den Seitenständen, sondern mit Kanonen ausgerüstet war.


 

DAStietz | Foyer

Moritzstraße 20 | 09111 Chemnitz

07.11.2017 | 13.00 Uhr

Eintritt frei