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Mit Licht geschossen | 1. Bildpräsentation

Historische Originalaufnahmen, eingefangen in Chemnitz, an der West- und Ostfront, großformatig plakatiert.

Eine Fotografie – einen Monat lang – an unterschiedlichen öffentlichen Plätzen von Chemnitz, über die gesamte historische Spiegelungsdauer 2014-2018.


„Auf zu den Waffen“ (Kaiser Wilhelm II.)

Sommer 1914: Die Chemnitzer Zeitungen bringen die Stimmungen in der Stadt auf den Punkt. Noch werden „Goldüberhauchte Fluren im Sommersonnenschein“ beschworen, da wird die scheinbare Idylle verdrängt durch die Schlagzeile „Ruchlose Mörderhand hat ein Fürstenpaar gefällt“. Nach den tödlichen Schüssen von Sarajevo ist die Spannung auch in Chemnitz fast physisch spürbar, sie wird nahezu unerträglich nach Ablauf des österreichischen Ultimatums und der nachfolgenden Kriegserklärung an Serbien. Das deutsche Kaiserreich beschwört die „Nibelungentreue“ zu Österreich-Ungarn – niemand scheint daran denken zu wollen, wie der Kampf in der Etzelsburg ausging…

Die Schlagzeilen der Zeitungen überschlagen sich: Der mit Serbien verbündete russische Zar verfügt am 30. Juli die Generalmobilmachung der Armee. Als die ultimativ seitens des Deutschen Reiches geforderte Rücknahme ausbleibt, gibt Kaiser Wilhelm II. seinerseits den Mobilmachungsbefehl und erklärt am 1.August 1914 Russland den Krieg. Die Erklärung des Kriegszustandes treibt die Chemnitzer in Massen auf die Straßen, „der lebendige Strom mündet bei den Zeitungsständen“, wie hier im Bild in der Königstraße, wo sich die Leute um die Aushänge und Ausreichung der Extrablätter drängen. Deren Schlagzeilen „Formelle Kriegserklärung Österreichs an Serbien“, „Die Mobilmachung des deutschen Heeres und der Marine“ „Kaiser Wilhelm an sein Volk“ oder „Englands Entscheidung“ kulminieren schließlich im Fanal: „Zwei Tage Frist – sie sind vorbei! KRIEG!“ Am 1.August des Jahres 1914 beginnt eine Ära, in der man Weltkriege nummerieren wird…